Die „Erste Wünschelrutenausstellung der Welt“ 
Ein Rundgang durch das deutsche Geomanten-Mekka 
von Dr. Hans-Dieter Langer, Niederwiesa


Wünschelrutengänger haben seit Mai 2004 ihr eigenes Mekka in Deutschland: die „Erste Wünschelrutenausstellung der Welt: Physik und Radiästhesie " im Schloss Lichtenwalde bei Chemnitz. Erstmals wird im Rahmen eines umfangreichen musealen Projektes anhand von sprachwissenschaftlichen, historischen, archäologischen, kunsthistorischen, mythologischen, theologischen und naturwissenschaftlichen Recherchen die Anwendung von Wünschelrute und Pendel in allen Hochkulturen der Welt von der Altsteinzeit bis in die Gegenwart aufgezeigt. Der Organisator Dr. H.-D. Langer lädt zu einem Rundgang durch Philosophie und Gestaltung sowie zu einigen Exponaten dieser einzigartigen Ausstellung ein.

Auf dem Weg der Evolution wird es sicher eine Struktur geben, in der die zukünftige Physik Hand in Hand mit der Esoterik ihren Platz finden wird.“ Das sind starke Worte einer Grande Dame der Radiästhesie, Frau Blanche Merz (†). In ihrem Buch „Orte der Kraft“ aus dem Jahr 2002 drückt sie die Wunschvorstellung vieler Radiästheten der Welt aus, die bei ihrer Tätigkeit nicht nur sensibel agieren, sondern auch über Erklärungen nachdenken. Das ehrt sie unbedingt. Allerdings wird der Fall „Hand in Hand“ aus objektiven Gründen niemals eintreten, selbst wenn Blanche Merz ausdrücklich die „zukünftige Physik“ meinte. Sie übersah immerhin dabei den unvorhersehbaren Gang der „zukünftigen Esoterik“. Zudem war sie selbst auf dem Gebiet der Physik ein absoluter Laie, was viele Äußerungen in ihren Büchern leicht belegen. So kam es - und kommt es immer wieder in ungezählten Veröffentlichungen auch von anderen Radiästheten - aus naturwissenschaftlicher Sicht zu teilweise chaotischen Stellungnahmen und abstrusen Begriffsvereinnahmungen, die den ersehnten Handschlag vermutlich auch mental auf ewig vereiteln werden. Da muss man nicht einmal Prophet sein, sondern braucht nur die Geschichte der Radiästhesie zu studieren. Die Ausstellung gibt dazu Gelegenheit für alle Hochkulturen der Welt seit der Altsteinzeit.

Max Planck war pro Radiästhesie

Ungeachtet dessen handelt es sich bei Ruten- und Pendeleffekten um Naturphänomene. Somit ist die Physik - ob es nun einzelne ihrer Vertreter wahr haben wollen oder nicht - die erste zuständige Instanz. Max Planck mag dies bedacht haben, als er seinerzeit als Chef des Kaiser Wilhelm-Institutes forderte, ein Institut zur Erforschung des Wünschelruten-Effektes einzurichten, um die drängenden Fragen der Bevölkerung solide zu beantworten. Leider kam es unter ihm nicht zur Ausführung, denn braune, rote und bunte Interessen mischten sich in der historischen Folge ein, und die Wissenschaft wurde weltweit vom Geld derart abhängig, dass möglicherweise auf lange Sicht null Chancen bestehen, irgendwo an jener hehren Idee anzuknüpfen. Deutschland ist zudem diesbezüglich mit am konservativsten einzustufen. Davon lässt sich die Exposition gemäß Untertitel „Physik und Radiästhesie“ überhaupt nicht beirren. Eine weitreichende naturwissenschaftliche Recherche hat zu beeindruckenden Ergebnissen geführt. Man kann hier gute Pro-Argumente finden, die den notorischen Skeptikern heftig ins Gesicht blasen. Zugleich können sich Radiästheten vor Ort effektiv und anwendungsbezogen physikalisch weiterbilden.

Es hat in der Vergangenheit auch nicht an Versuchen einzelner interessierter Physiker gegeben - hier seien an hervorragender Stelle genannt die Professoren H. L. König (†) und 
H.-D. Betz - die radiästhetischen Effekte auf ihre naturwissenschaftliche Glaubwürdigkeit hin zu überprüfen. Sie stellten mit wissenschaftlichen Methoden fest, dass „am Wünschelruten-Effekt etwas dran ist“. Wenn also jemand das Gegenteil behauptet, so führt er - wie die Ausstellung argumentiert - seine eigene Zuständigkeit ad absurdum.

Weil die Kritiker und Skeptiker tritzdem in der Überzahl sind, wird die Radiästhesie in der Öffentlichkeit heute immer noch als Humbug oder Ulk abgetan. Eine teilweise erkennbare Akzeptanz der Radiästhesie profitiert eher vom aktuellen geistig-kulturellen Trend, der radikaler denn je von allgemeiner Orientierungslosigkeit, Zukunftsangst und Desinformation der Menschen bestimmt ist. Diese Situation war allerdings immer auch der Nährboden für esoterische Exzesse, wovon die Radiästhesie als Fachgebiet noch niemals wirklich profitiert hat. 

Der Mensch ist immer Auslöser

Die „Kraft“, die das Pendel „von sich aus lenkt“ oder die Wünschelrute „zieht“, so dass im Horrorszenario Materialien ermüden und gar brechen, die „Haut in Fetzen fliegt“ oder ein Lederlatz das Schlimmste verhüten muss, hat noch kein Physiker entdeckt. Im Gegenteil: wie die Ausstellung darlegt, haben gut beobachtende Radiästheten erkannt und wissenschaftliche Experimente längst bewiesen, dass der Mensch selbst der Auslöser ist. Das eigenes Gebaren bestimmt somit auch die Überlebenschancen bei der Rutenarbeit. Absonderlichkeiten, die sich einschleichen können, sind demnach nichts als theatralisch ... und erquickend für eine Ausstellung. 
Genau dadurch hat es freilich ein Problem: Man muss hinnehmen, dass alle sensorischen und aktorischen Prozesse beim Ruteln oder Pendeln ebenso wie ihre intelligente Bewertung und Steuerung im eigenen Körper ablaufen, d.h., sie sind mental gekoppelt. Man erfährt aus biophysikalischer Sicht wie es beim Radiästheten durch ihn selbst zur Beantwortung seiner eigenen Fragen und somit zu Anzeigen seiner Ruten- bzw. Pendel-Instrumente kommt. Radiästhesie ist und bleibt somit ein mentales, daher sehr anfälliges Geschehen. Da helfen weder Götter, noch Geister, noch das irgendwo abgelegte imaginäre Wissen der gesamten Menschheit. Es kommt also auf einen Lernprozess an, denn nur teilweise hat man es wie ein echter Künstler in die Wiege bekommen. Andere haben es gegebenenfalls erst einmal mit Blockaden zu tun. Die gute Nachricht kristallisiert sich jedoch zunehmend übereinstimmend heraus: Jeder (!) kann es lernen, manches sogar im Schnellkurs mitten in der Ausstellung. So hat die Exposition eine echte Action-Basis für Besucher, und man fordert dort gleich zur Schatzsuche heraus. 

Problemfelder und Störzonen aufspüren

Einige Exponate der Ausstellung weisen auf aktuelle Problemfelder hin: So erinnert das Modell-Schlafzimmer daran, dass es „krank machende Störzonen“ gibt, deren Auffindung übrigens ebenso eine Aufgabe für den erfahrenen Spezialisten bleiben sollte wie die Stelle im Garten, wo man den Bohrer für den Brunnen anzusetzen hat. Immerhin haben Radiästheten den Begriff „Krebsbett“ geprägt, und in der Ausstellung wird dieser umstrittenen Standortproblematik sehr wohl eine hohe Wahrscheinlichkeit zugesprochen, denn es gibt deutliche Hinweise auf ortsfeste Neutronenstrahlen in der Biosphäre, die dabei eine Rolle spielen. Ein einziges zusätzliches Neutron, das im Körper spontan absorbiert wird, kann unser Leben dramatisch verändern! Wer Zweifel hat, studiert die dargestellten Ergebnisse der Neutronenphysik, der medizinischen Praxis (Neutronentherapie!) oder neue Forschungsergebnisse zur Neutronotropie der Bäume. Die Ausstellungsabteilung „Das Elend der Bäume“ zeigt nämlich, dass mit den Neutronenstrahlen ein unbewältigtes bzw. - noch schlimmer - bisher weitgehend unerkanntes Grundsatzproblem der größten und vitalsten Lebewesen der Erde besteht. Wenn man Schwierigkeiten hat, die angebotenen Modellvorstellungen zur Strahlbildung in der Erdkruste zu verstehen, so hilft eine überaus originelle Laser-Demonstration. 
Weiterhin dokumentiert die Ausstellung, wie vielseitig Wünschelrute und Pendel eingesetzt wurden und werden. So wird unter anderem klar unterlegt, dass das Finden der Wasserader nachweislich schon seit den Zeiten des Alten Testaments eine der ganz großen Erfolgsstorys der Radiästhesie ist. Die Kittemanns sollen Heilquellen punktgenau in über 200 m Tiefe festgestellt haben? Und Hans Schröters Treffsicherheit beim Festlegen von Brunnenstandorten - in den Entwicklungsländern, wo man sie noch dringend braucht - soll mehr als 90 % betragen haben? Ja, die Bundesrepublik Deutschland beschäftigte doch tatsächlich einen der erfolgreichsten Wünschelrutengänger, und das zum Segen der Ärmsten. Wie nützlich könnte es gleich sein, wenn der Staat nach dem A („Wünschelrutenreport“, 1989), auch B sagen würde! Warum wird die weiterführende Forschung nicht gefördert? Statt dessen überlässt man z.B. laienhaft agierenden Demagogen in staatlichen Medien das Feld, die sogar die gewissenhafte Arbeit von Universitätsprofessoren ins Lächerliche ziehen dürfen.

Schatzsucher und Wasserfinder

Der deutschsprachige Raum hat manchen hervorragenden Radiästheten hervorgebracht, an den es in der Exposition zu erinnern gilt. Vielleicht fragt sich der eine oder andere, warum ausgerechnet das Wünschelruten-Museum in Sachsen? Hier im Erzgebirge und seinem Vorland war der ergiebigste Altbergbau der damaligen Welt. Und mit dem Silber wurde der eigentliche Schatz der Wettiner gehoben. Niemals wären zum Beispiel die Kunstschätze von Dresden möglich geworden, wenn nicht seine Fürsten und Könige das dafür nötige Geld buchstäblich aus der Erde unter ihren Füssen ausgegraben hätten. Die erzgebirgischen Rutengänger waren nach England gerufen worden, um von dort aus nach Amerika, Australien und Afrika zu gelangen, wo sie neue Bergbaufelder mit erschlossen haben.
Der damalige Bürgermeister von Chemnitz und Begründer der Montanwissenschaften, Georgius Agricola, hat es uns in seinen berühmten Büchern vor 500 Jahren erstmals ausführlich bildlich und schriftlich übermittelt: Den exakten Ort der „sylberadern“ haben ausdrücklich die Wünschelrutengänger aufgezeigt! („Die Wünschelrute kann also bei der Auffindung von Gängen für eine frommen und ernsthaften Mann von Nutzen sein.“, Übersetzung nach G. Fraustadt und H. Prescher, 1974.)
Agricola wies auch darauf hin, dass dies schon in der Antike so war. Zudem machte der Gelehrte - hier ein Zitat der ersten Übersetzung seines Buches aus dem Jahr 1555 - auf die Alternative der Anzeigerpflanzen aufmerksam: „Derhalbe an welchem ort vil beum / lang ein ander nach ordelich gesetzt (d.h., in Reihe stehend) / zu unrechter zeit verdorren un schwartz werde / oder sunst jhr rechte farb verlieredt / und von ungstüme der winden niderfallen / da selbig ligt ein gang verborgen.“ Genau nämlich die vermeintlichen „hitzige un dörre dünst“ des G. Agricola, die nach ihm ursächlich aus den Gängen bzw. Rissen der Erdkruste ausströmen sollen, weisen auf das mächtige Naturphänomen der Neutronotropie hin, das gemäß neuerer siedlungsphysikalischer Forschung möglicherweise auch grundlegend für radiästhetische Effekte ist. Die Ausstellung verfolgt diese naturwissenschaftliche Fährte bis hin zu den faszinierendsten Feststellungen der Geomantie. Man erfährt vielleicht mit Staunen, dass die „Energiemeridiane“, „Kraftzentren“ und „Akapunkturpunkte“ - also jene abstrakten „vibratorisch kosmo-tellurischen Feinstofflichkeiten“ der modernen Esoterik und Radiästhesie - durchaus eine physikalische Realität aufweisen. Allerdings bewegt sich diese eher im Rahmen der natürlichen irdischen Kernstrahlung.

Diagnostizieren und Heilen

Auch die Pendel-Applikation hat in Sachsen tiefe Wurzeln. So wirkte in dessen Hauptstadt Dresden bekanntlich der berühmte Pendelforscher, der Chemie-Professor Johann Karl Bähr. Sein Buch „Der dynamische Kreis“ begründete in der Mitte des 19. Jahrhunderts den Beziehungstest, der heute in vielen Variationen die neuzeitliche Pendelpraxis bestimmt.

Die interessanten Abteilungen Archäologische Spurensuche; Ortung unterirdischer Hohlräume; Architektur der Jahrtausende; Symbol-Signale aus der Urzeit; Gesellschaft und Radiästhesie (Staat, Wirtschaft, Militär, Kirche); Wünschelrute und Technik; Physikalische Messungen dort, wo die Wünschelrute ausschlägt; Die Wünschelrute in der Kunst; Skurriles aus der Radiästhesie haben ebenso ihren festen Platz gefunden wie der umfängliche Medizinische Bereich.

Radiästhetisch gestützte Diagnose und Therapie haben bei vielen Heilpraktikern und Ärzten inzwischen festen Fuß gefasst. Die Ausstellung sucht auch hier mutig nach naturwissenschaftlichen Ordnungsprinzipien. Selbstverständlich werfen Heilkräuter, Heilsteine, Heilwasser, Heiler und so weiter zahlreiche Fragen auf. Als physikalisch brauchbare Antworten erweisen sich atomare beziehungsweise molekulare Cluster und andere Strukturen sowie das Biophotonen-Konzept des Physikers F. A. Popp.

Was macht die Präsentation „Galerie der Wünschelruten und Pendel“ im riesigen Vitrinenschrank so attraktiv, wenngleich sich das Projekt mit diesem Thema nicht erschöpft? Es sind vor allem die vielen konstruktiven Kreationen, hier dargeboten als Originale und/oder Nachbauten! Tief beeindruckt der Einfallsreichtum, den ihre Erfinder umgesetzt haben. Auch auf die Themen „Schutzmittel gegen schädliche Strahlen“ und „Radiästhetische Literatur“ wird aufmerksam gemacht. Die erste Wünschelruten-Ausstellung der Welt ist für Mitarbeit und Anregungen einschlägiger Experten ebenso offen wie für Spenden, die den Fundus erweitern. Das Terrain ist, wie gesagt, nicht abgesteckt. Wer eine gute Idee hat und mitmachen will, ist herzlich willkommen.